Revanche geglückt: 1. FC Köln bezwingt den TV 1879 Hilpoltstein mit 6:3. Überraschender „Trainerwechsel“ in Köln. FC verlässt die Abstiegsränge. Das nächste Heimspiel ist bereits am Sonntag.
Gestern fiel der Startschuss ins neue Jahr: im Heimspiel siegt der 1. FC Köln über Hilpoltstein mit 6:3 (21:17 Sätze, 385:380 Bälle). Der Rückrundenauftakt war stark umkämpft, am Ende glückt die Revanche. In der Vorrunde gab es für die Kölner nämlich noch eine bittere 2:6-Niederlage.
Aufregendes Wochenende in der 2. Bundesliga
Es war viel los an diesem Wochenende in der 2. Bundesliga. Fortuna Passau fertigt OE Bad Homburg deutlich mit 6:2 ab. Im Topspiel trennen sich Bad Königshofen und Saarbrücken vor 517 Zuschauern 5:5. Borussia Dortmund verliert ohne ihren besten Spieler beim Tabellenletzten aus Grenzau. Frickenhausen tritt beim TTC indeland Jülich gar nicht erst an und verliert so mit 0:6.
Damit geht der FC als Tabellenletzter ins Spiel gegen Hilpoltstein. Mit Spielbeginn gibt es dann auch die erste faustdicke Überraschung: über das Mikrofon heißt der Hallensprecher die beiden Teams herzlich willkommen. Auf Kölner Seite stellt er schließlich den derzeit freigestellten Fußball-Bundesliga Trainer Dirk Schuster vor, gemeint war natürlich unser FC-Cheftrainer Dirk Huber. Aber so ein Trainerwechsel soll ja neue Kräfte freisetzen, genau das richtige im Abstiegskampf also.
Vorentscheidung in den Doppeln
In den ersten Spielen beginnen die Kölner Doppel-Kombinationen auch gleich äußerst furios. Robin Malessa und Gianluca Walther gewinnen gegen Petr David und Dennis Dickhardt knapp mit 3:1 (11:9, 12:10, 6:11, 12:10). Dabei spielt den Kölnern allerdings eine sehr harte, aber vertretbare Schiedsrichterentscheidung in die Karten. Nach einer gelben Karte für Dickhardt wegen Tischtretens, sieht das Hilpoltsteiner Doppel beim Stand von 10:10 im vierten Satz die gelb-rote Karte wegen Spielverzögerung. Den daraus resultierenden Matchball - für das Sehen einer gelb-roten Karte bekommt der Gegner automatisch einen Punkt zugesprochen, 11:10 also für die Kölner - verwandeln Malessa/Walther und bringen den FC auf die Siegerstraße.
Lennart Wehking und Björn Helbing bezwingen Alexander Flemming und Nico Christ mit 3:2 (11:7, 7:11, 11:9, 4:11, 11:7) und erhöhen die Kölner Führung auf 2:0. Was ein gelungener Auftakt! Eine 2:0-Führung des FC gab es in dieser Saison nur beim 6:4-Heimsieg über Passau. Das lässt hoffen!
Björn Helbing mit Debüt im oberen Paarkreuz
Lennart steht Petr David gegenüber. Mit dem Tschechen hat Lennart noch eine Rechnung offen. In der Vorrunde verlor Kölns Nummer eins nämlich glatt in drei Sätzen. Nicht so im Rückspiel: Lennart gewinnt mit 3:1 (11:9, 11:6, 6:11, 13:11) und bringt sein Team mit 3:0 in Front!
An Tisch zwei gibt Björn sein Debüt im oberen Paarkreuz der 2. Bundesliga. Sein Gegenüber ist Alexander Flemming. Mit Gold im Doppel und Bronze im Einzel war Flemming 2013 der erfolgreichste Spieler der Deutschen Meisterschaften. Doch Björn spielt völlig selbstbewusst auf und zwingt den Hilpoltsteiner in den Entscheidungssatz. Leider gelingt es ihm nicht den Satz trotz Matchballs für sich zu entscheiden, er verliert mit 2:3 (9:11, 11:6, 11:4, 4:11, 10:12).
3:1-Führung zur Pause
Dank des Einzelerfolges von Lennart führt der FC zur Pause mit 3:1. 15 Minuten später tritt Robin gegen Dickhardt an. In einem äußerst spannenden Match – alle Sätze enden mit nur zwei Punkten Unterschied – hat Robin jedoch das Nachsehen und unterliegt mit 1:3 (9:11, 9:11, 16:14, 9:11).
Ähnlich heiß her geht es auch im Spiel zwischen Gianluca und Nico Christ. Gianluca brennt zu Beginn gleich ein Feuerwerk ab, geht mit 8:0 in Führung und holt sich den ersten Satz. Doch dann lässt er nach und sein Gegenüber bestimmt zunehmend die Partie. Es geht in den entscheidenden fünften Satz. Es ist ausgeglichen, kein Spieler kann sich entscheidend absetzen und bei 9:8-Führung haut Gianluca dann beim Versuch eines Vorhand-Topspins seinen Schläger am Tisch kaputt. Der Schiedsrichter genehmigt ihm jedoch einen Schlägerwechsel. Während Gianluca sich noch nicht für seinen Ersatzschläger entschieden hat, nimmt sein Trainer auch schon die Auszeit. Ein paar Minuten verstreichen bis es beim Stand von 9:9 endlich weitergeht. Doch der Satz zieht sich noch länger hin. Es hagelt nämlich Matchbälle für beide Seiten, erst beim Stand von 17:16 gelingt es Gianluca den Sack zuzumachen. Er gewinnt mit 3:2 (11:4, 9:11, 7:11, 11:8, 18:16) und stellt die Kölner zwei-Punkte-Führung wieder her.
Doch Freude kommt bei Gianluca noch nicht so recht auf, er blickt sehr gespannt Richtung Oberschiedsrichter. Sein Ersatzschläger muss noch durch die Schlägerkontrolle. „Ich habe vor dem Spiel meinen Ersatzschläger neu beklebt. Die frisch aufgezogenen Beläge sind häufiger mal grenzwertig“, erklärt er seine persönliche Zitterpartie. Oberschiedsrichter Erik Harren gibt jedoch grünes Licht, Durchatmen bei Gianluca. Nach der Partie erfährt Gianluca, dass es sich bei der Entscheidung allerdings tatsächlich nur um ein, zwei Nanometer gehandelt habe.
Robin Malessa setzt den fulminanten Schlusspunkt
Wenige Augenblicke später erhöht Lennart schon auf 5:2. Er setzt sich mit 3:0 (15:13, 11:8, 11:8) gegen Flemming durch und damit steuert Lennart schon seinen dritten Punkt zum heutigen Spiel bei. Jetzt fehlt nur noch ein Punktgewinn zum Gesamtsieg. Auf geht’s, FC!
Björn kämpft gegen Petr David. Den ersten Satz verliert Björn unglücklich in der Verlängerung, Satz zwei geht deutlicher an den Tschechen und im dritten Satz zittert sich der Hilpoltsteiner erneut in der Verlängerung zum 0:3-Sieg (12:14, 2:11, 12:14). „Wenn Björn den dritten Satz gewinnt, bin ich mir sicher, dass er noch das Spiel gewinnt. Sein Gegner war platt“, analysiert FC-Trainer Dirk Huber – äh, Schuster – direkt nach Spielende.
5:3 also nur noch für die Kölner. Als nächstes zählt die Partie zwischen Robin und Nico Christ. Doch Gianlucas Spiel gegen Dennis Dickhardt am Tisch nebenan ist früher beendet. Mit 3:0 gewinnt Kölns Jüngster die Begegnung. Damit ist der Sieg für den 1. FC Köln beschlossene Sache!
Doch der Fokus gilt im Anschluss sofort der letzten Begegnung zwischen Robin und Christ. Schließlich entscheidet sich hier die Höhe des Kölner Sieges. Ob 6:3 oder 6:4 kann im Abstiegskampf durchaus eine wichtige Rolle spielen. Als Gianluca sein Spiel gewinnt, führt Robin bereits mit 2:1 Sätzen. Doch seine leichte Führung im vierten Satz rettet der Kölner nicht ins Ziel, es geht in den fünften Satz. Hier setzt sich Robin dann dank eines großartigen Ballwechsels denkbar knapp in der Verlängerung durch, gewinnt so mit 3:2 (11:9, 8:11, 11:7, 9:11, 13:11) und besiegelt den 6:3-Erfolg seiner Mannschaft!
FC verlässt die Abstiegsränge
20 der 38 gespielten Sätze enden mit zwei Punkten Unterschied. Der Ausgang der Partie ist somit mehrmals auf Messers Schneide, doch ein unbändiger Kampfgeist bringt den Kölnern einen verdienten, wenn auch etwas glücklichen Heimsieg im ersten Spiel des neuen Jahres.
Durch den Sieg zieht der FC an Grenzau und Frickenhausen vorbei und steht nun auf dem 8. Tabellenplatz, dem ersten Nicht-Abstiegs-Platz. Grenzau (10.) und Frickenhausen (9.) haben jeweils fünf Punkte, der FC sechs. Auf Platz 7 liegt der gestrige Gegner aus Hilpoltstein mit sieben Punkten.
So geht’s weiter im Januar
Es geht heiß her im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Bereits am nächsten Sonntag, 15. Januar, trifft der FC im nächsten Heimspiel auf den TTC Zugbrücke Grenzau II. 14 Tage später folgt das Duell mit dem nächsten direkten Konkurrenten: am Sonntag, 29. Januar, empfängt der FC den TTC Frickenhausen zum dritten Heimspiel in Folge.
Frickenhausen bekommt es in der nächsten Woche mit Passau zu tun. Für Hilpoltstein hingegen ruht der Spielbetrieb in der Liga. Die Mittelfranken haben nämlich ihren Saisonhöhepunkt vor der Brust: nächsten Sonntag treffen sie im Pokal-Halbfinale auf den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf.
Zum Spielbericht geht's hier
Zur Tabelle der 2. Bundesliga geht's hier
Zum Bericht auf nordbayern.de geht's hier